Der Name Teikemeier

Der Name Teikemeier entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Wulferdingsen, Kirchkreis Bergkirchen (Nähe Bad Oeynhausen / Minden) auf dem Hof Kroppeloh 14, vermutlich gibt es keinen anderen Ort, wo der Name sich gebildet hat (die alternative Schreibweise Teikemeyer stammt ebenfalls von dort). Auf dem Gelände existiert heute immer noch der sogenannte Teikemeier-Hof, der allerdings weitgehend auf einen Bau im letzten Jahrhundert zurückgeht (1880). Ein mit Schrift verzierter Balken wurde noch von früheren Bauten erhalten.

Die Hofstelle war gegen Ende des 17. Jahrhunderts von einer Familie Steinmann besetzt, die sich nach einem Vorbesitzer Steinmann gen. Tiken nannte, eine ortsübliche Namenskonvention, wenn der Besitz einer Hofstelle zu dem Träger eines anderen Namens gewechselt hatte. Häufig (nicht immer) wechselte der neue Besitzer seinen Namen zu dem der Hofstelle um, oder seine Kinder oder Enkel vollzogen diesen Schritt. Tiken konnte ortsüblich auch "Teike" gesprochen" werden, es ist eine Namensform, die mutmaßlich auf den Namen Dietrich zurückgeht. In der Gegend ließen sich drei vom ursprünglichen Besitzer verlassene Hofstellen mit dem Namen "Tiken" feststellen, eine in Oberlübbe (dort wurde der Hofname niemals Familienname) und eine weitere in Menninghüffen (dort formte sich eine Familie mit dem Namen Tikemeyer). Der Name Teike taucht auch in anderen Gegenden Deutschlands auf, er ist aber nicht als häufig zu bezeichnen. Man muß vermutlich davon ausgehen, daß die ursprünglichen Besitzer der drei relativ benachbarten Hofstellen einer Familie entstammten. Die Kirchenbuchaufzeichnungen fingen 1670 an, nach dem 30-jährigen Krieg, der vielleicht die ursächliche Bedingung für das Verschwinden des Namens war (obwohl die Gegend um Minden "relativ" unbeschadet geblieben sein soll).

Nach mehreren durch Todesfälle bedingte Wechsel des Besitzers in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nannte sich schließlich eine Erbtochter des Hauses gegen 1750 Anna Catharina Tieckenmeyer. Sie heiratete einen Mann namens Öxemann, der verstarb, dann jemand mit dem Namen Hagemeyer. Diese Ehe endete bald mit ihrem eigenen Tod. Hagemeyer, der neue Hofstelleninhaber, heiratete eine verwitwete Stremming aus dem gleichen Ort. Ein in dieser Ehe (Hagemeyer/Stremming) geborener Sohn (* 1769) übernahm dann den Hof und den Hofnamen, allerdings gebrauchte er während seines Lebens meistens den Namen "Teike". Er wurde der eigentliche "Urahn" der Teikemeier-Familie, bei dem Namen, Hof und genetische Verwandtschaft "stimmten" (seine männlichen Vorfahren nannten sich Hagemeyer, wie erwähnt, und davor Brune - ältere Brune-Familien sind aus Rothenuffeln bekannt, jedoch ist die Herkunft des Brune-Vorfahren unklar).

Die Namensgebung Teikemeier setzte sich erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Familie durch, wobei die Trennung der beiden Namensformen Teikemeier und Teikemeyer noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts relativ unfixiert war, und sich z.B. in meinem Fall der Vater "Teikemeier" schrieb, der entsprechende Bruder und Onkel aber Teikemeyer bevorzugte.

Ahnen, Verwandtschaften und teilweise Nachkommen der genannten Personen, z. T. besondere Umstände, sind durch meine eigene Ahnenforschung relativ großflächig bis 1700 (ca. 90 %) und in Spitzen bis 1600 (ca. 10%) bekannt.
Der Hofinhaber gegen 1850 hatte 2 Söhne, 1 oder 2 Töchter. Die Söhne zeugten große Familien in Wulferdingsen, einer von ihnen wanderte mit der gesamten Familie (9 großteils schon erwachsene Kinder) im Jahr 1908 nach Posen aus. Der größere Teil der Kinder wurde 1926 vertrieben, zwei Söhne, die mit dem polnischen Pass bleiben konnten, wurden 1945 vertrieben.
Die Herkunft einer Familie Teikemeier in Lengerich (ca. 70 km westlich von Wulferdingsen) gegen 1870 ist unklar, vermutlich stammt der Namensgeber ebenfalls von Wulferdingsen.

Falls Sie an Daten oder mehr Information interessiert sind, könnte mich Ihr Interesse bewegen, an einer Darstellung derselben weiterzuarbeiten. Im Moment fehlt mir allerdings dazu die Zeit. Aber es wäre vielleicht ein wenig Motivation, wenn Sie Ihr Interesse daran äußern könnten.

MfG

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